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Archaius Tigris

Seychellen-Tigerchamäleon

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Artbeschreibung

Archaius Tigris wird maximal 16cm groß und gehört damit zu den kleineren Chamäleonarten. An der Kinnspitzenunterseite befinden sich ein beschuppter Hautlappen, der bis zu 3mm lang sein kann. Das Kinn ist vor allem bei den Männchen deutlich hellgrau/weiß, während es bei den Weibchen eher dunkel bis gräulich ist. Der flache Helm setzt sich kaum vom Kopf ab und der Rücken-, sowie Kinnkamm bestehen aus Stachelschuppen. Die Grundfarbe des Körpers variiert von unauffällig braun/grau bis hin zu kräftigem gelb. Oft sind am gesamten Körper schwarze Tupfen verteilt, die dem Tigerchamäleon seinen Namen beschert haben.

Vorkommen & Lebensraum

Ausschließlich auf den Seychellen-Inseln nordöstlich von Madagaskar vor.

Diese Inselgruppe besteht aus Mahé, Silhouette und Praslin.

Der Lebensraum von Archaius Tigris befindet sich weit verteilt in sämtlichen Lagen zwischen Meereshöhe und Bergwäldern. Dort ist es immer in der unmittelbaren Nähe von fließenden Gewässern zu finden. Oft sind die Tiere an schmalblättrigen Pflanzen wie Bambusgewächsen, Tee, Farne, Palmen, sowie dem einheimischen Baum Cinnamomum zeylanicum (echter Zimtbaum) zu finden. Das Chamäleon hat sich als Kulturfolger etabliert und ist somit auch in Sträuchern von Siedlungen oder am Straßenrand wachsenden Bambuspflanzen zu finden.

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Haltung im Terrarium

Terrarium:

60x60x100cm Glasterrarium mit großer Gazefläche unterhalb der Schiebescheiben, sowie etwas mehr als 50% der Decke. Dadurch bildet sich keine Stickluft und die Feuchtigkeit kann gehalten werden. 

 

Temperatur & Luftfeuchtigkeit:

Tagsüber 27-29°C und nachts nicht dauerhaft unter 18°C, eher wärmer.

Durch eine dichte Bepflanzung erreicht man unterschiedliche Klimazonen im Terrarium. Das untere 1/3 bleibt tagsüber kühl und feuchter, während das obere 1/3 heiß und trocken ist. Vor allem morgens und abends nehmen die Tiere gerne ein ausgiebiges Sonnenbad im oberen 1/3 und ziehen sich dann ins Dickicht zurück.

 

Einrichtung des Terrariums:
Die Seitenwände sind mit Naturkork beklebt. Befestigt habe ich diese Platten mit Aquarium-Silikon.

Als Bodengrund habe ich eine Mischung aus Sand, Blumenerde und Kokushumus gewählt. Darunter befindet sich eine kleine Schicht aus Seramis als Drainage, die durch ein dünnes Flies getrennt ist. Als Pflanzen habe ich Ficus Binnendijki und eine Schefflera, sowie einen Bambus gewählt. Um zusätzliche Klettermöglichkeiten zu bieten, habe ich vereinzelt dickere und dünnere Äste miteingebracht. Dadurch entsteht ein dichtes, natürlich wirkendes Habitat.

Technik:

Ich nutze eine 50w und eine 70w UV-Metalldampflampe der Firma Reptiles Expert, sowie  zur Ergänzung eine Arcadia JungleDawn, sowie eine T5-Röhre mit Tageslichtspektrum. Dadurch bekomme ich eine flächendeckende, tageslichtähnliche Atmosphäre hin und die höhere durchschnittliche Temperatur wird erreicht. Die Tiere wechseln oft zwischen der 50w und 70w, so dass sie die Intensität der UV-Strahlung auch selbst wählen können.

Gesprüht wird aktuell täglich 2-3 mal von Hand. Vor allem morgens und abends und am Wochenende und wenn es sich ergibt auch mal mittags.

 

Fütterung:

Gefüttert werden kleine Heuschrecken, große Drosophila, kleine Schaben, Pinky Fliegen, sowie "gutloaded" Microheimchen und Grillen. Diese werden hin und wieder durch Blütenpollen und Calcium aufgewertet. Im Sommer gibt es auch mal Wiesenplankton oder Stubenfliegen.

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Inkubation & Aufzucht

Trächtigkeit:

Die Paarung der Tiere findet meistens abends vor dem Aufsuchen des Schlafplatzes statt. Danach kann die Trächtigkeit des Weibchens etwa 2 Monate andauern. Im längsten Fall waren es mal 80 Tage. ​Die Eier werden meist zwischen Wurzeln im hinteren, dichten Terrarienabschnitt verbuddelt. Hier empfiehlt sich tägliches Beobachten, wo das Weibchen unterwegs ist um das Nest schnell auszumachen.

 

Inkubation:

Wir haben das bisher beste Ergebnis bei der Zucht erzielt, indem wir die feuchtes, abgekochtes Vermiculte zu 1/3 in eine Heimchendose gefüllt haben und die Eier vorsichtig darauf gelegt und leicht verbuddelt haben. Die Temperatur von 26°C haben wir über einen Lucky Reptile Nursury II geregelt. Abends habe ich die Temperatur auf 22°C reduziert. Es reicht jedoch auch bei Zimmertemperatur (nicht unter 20°C!) eine Heimchendose aufzustellen. Die Inkubationsdauer variiert zwischen 60 und 70 Tagen.

 

Aufzucht der Jungtiere:

Die Aufzucht der Jungtiere funktioniert wie bei den Elterntieren. Mittlerweile nutzen wir Gaze-Terrarien für die Aufzucht. Hier muss häufiger gesprüht werden um die Feuchtigkeit zu halten. Die Fütterung findet zunächst mit Drosophila und kleinen Heimchen statt. Nach ca. 1 Jahr sind die Tiere geschlechtsreif.

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