Brookesia Superciliaris
Augenzipfel-Stachelchamäleon
Artbeschreibung
Brookesia Superciliaris ist eines der größten Erdchamäleons. Inklusive Schwanz wird es 8,5 bis 9,5cm groß und hat auffällige große Fortsätze über den Augen, welche ihm auch seinen Namen verleihen. Farblich sind sie braun-beige, wobei die unterschiedlichen Populationen durchaus Zeichnungsvariationen aufzeigen. An den Körperseiten verläuft eine Reihe von zehn bis elf dornenartigen Schuppen. Dazu kommen am Kinn nochmal vier bis sechs.
Diese Art hat kein richtiges Hüftschild wie andere Brookesen, jedoch einen Turbekel (dornartiger Fortsatz) auf der Seite der Hüfte.
Insgesamt wird Brookesia Superciliaris oft mit Brookesia therezieni verwechselt. Diese Art hat jedoch dornenähnliche Schuppen auf dem Schwanz, die bei Superciliaris fehlen.
Vorkommen & Lebensraum
Brookesia Superciliaris ist in Madagaskar recht weit verbreitet. Anzutreffen ist das Erdchamäleon vom Süden Madagaskars über die gesamte Ostküste bis nach Marojejy und Masoala. Das Verbreitungsgebiet erstreckt sich bis auf 1200m über NN.
Sie leben in den Laubschichten, moosigem Grund und in Büschen, sowie Sträuchern im Regenwald und sind dort oft auf Kniehöhe anzutreffen. Das Augenzipfelerdchamäleon scheint eines der wenigen seiner Spezies zu sein, die durchaus auch mal anderthalb Meter hoch klettern.
Haltung im Terrarium
Terrarium:
Ich habe gute Erfahrungen gemacht mit einem Exoterra 45x45x60 (BxTxH) für die Haltung eines einzelnen Tieres. Die meiste Zeit hatte ich nur ein Weibchen in der Haltung. Durch die Lüftungsflächen entsteht keine Stauhitze. Für das Exoterra habe ich eine Gaze-Tür gebaut um die Lüftungsfläche zu vergrößern. Eine Anleitung findest Du im Blog.
Grundsätzlich ist eine Paar- oder Gruppenhaltung möglich. Allerdings muss dicht bepflanzt sein und als Mindestgröße würde ich ein ExoTerra mit den Maßen 60x45x60 (LxTxH) empfehlen, da die Männchen penetrant sein können. Eine Einzelhaltung während und nach der Eiablage ist immer zu empfehlen um ein frühzeitiges Ableben der Weibchen zu vermeiden.
Temperatur & Luftfeuchtigkeit:
Das beste Ergebnis hatte ich bei 24°C. Dann sind die Tiere am aktivsten. Sie halten aber auch mal Temperaturen um die 26°/27°C aus. Dies sollte nur kein Dauerzustand sein. Nachts gingen die Temperaturen durchaus mal auf 14-16°C runter, womit die Tiere gut zurecht kommen. Gesprüht wird 2-3x täglich von Hand für eine konstant hohe Luftfeuchtigkeit. Wichtig ist, dass der Boden nicht versumpft.
Einrichtung des Terrariums:
Die Wände sind mit Kork beklebt und als Drainage-Schicht habe ich Seramis mit einem Flies eingebracht um eine Durchmischung des Bodengrundes zu verhindern. Ich nutze ungedüngte Blumenerde mit Sand gemischt. Um das Habitat von Brookesia Superciliaris nachzustellen habe ich eine Laubschicht und Korkstücke, Steine und Moos ins Terrarium eingebracht und ein bisschen durch Pflanzen ergänzt. Somit habe ich eine Mini-Monstera und Einblätter, sowie Farnblätter. Dadurch ergibt sich im hinteren Bereich eine dichte Versteckmöglichkeit, während der vordere Bereich frei ist. Da Brookesia gerne klettert, habe ich Äste und Zweige so platziert, dass auch mal bis zur Decken-Gaze geklettert werden kann.
Technik:
Ich habe einiges an Technik ausprobiert. Das beste Ergebnis hatte ich tatsächlich mit T5-Röhren in Verbindung mit LED und gelegentlich ein kleiner Spot, den ich mittags zugeschaltet hatte. Dieser war jedoch nicht wirklich nötig, da die Tiere diesen nicht wirklich zu beachten schienen.
Fütterung:
Als Futter dienen Drosophila, kleine Heimchen oder Microheuschrecken, kleine Fliegen und Wachsmotten. Diese werden mit Korvimin und Calcium oder geriebener Sepiaschale suplementiert. Meistens mische ich auch ein wenig Blütenpollen hinzu.
Inkubation & Aufzucht
Trächtigkeit:
Die Weibchen sind meist 1 1/2-2 Monate trächtig, bis sie die Eier zwischen Wurzeln oder unterm Moos ablegen. Diese liegen dann nochmal etwa 2 Monate bis die Jungtiere schlüpfen. Die Inkubation funktioniert sehr gut bei Zimmertemperatur (22-24°C tagsüber und nachts 18-20°C). Die Gelegegröße liegt oft bei 3-5 Eiern.
Aufzucht der Jungtiere:
Die Aufzucht der Jungtiere funktioniert wie bei den Eltern. Ich halte diese, bis ich die Geschlechter nach 6-8 Monaten ausmachen kann, mit den Geschwistern im Gruppenterrarium und separiere sie dann im Anschluss. Die Fütterung geht anfangs gut mit Drosophila und Microheimchen.