Euscorpius Italicus
Europäischer Italien-Skorpion
Artbeschreibung
Der Italienskorpion gehört mit 40-50mm zu den größten der Euscorpiidae-Familie. Weibchen sind dabei meist etwas größer als die Männchen. Die Unterscheidung fällt meist leicht durch den größeren Telson und die breiteren Scheren der Männchen. Der Körper beider geschlechter ist kastanienbraun bis dunkelbraun, während die Laufbeine und das Telson hellbraun gefärbt sind. Meine Tiere stammen aus Kroatien und unterscheiden sich durch die eher dunkle Färbung. Der Stich des Euscorpius Italicus ist unbedenklich und meist kommt der Stachel nichtmal durch die Haut.
Vorkommen & Lebensraum
Der Skorpion Euscorpius Italicus ist recht weit verbreitet. Man findet ihr vorwiegend in in den wärmeren Regionen Europas. Italien, Frankreich, Griechenland, Kroatien, Jugoslawien, Mazedonien, San Marino, Ungarn, Schweiz und San Marino. Er wurde jedoch auch schon in Rußland und Schottland gesichtet.
Der Italienskorpion gilt als Kulturfolger und ist nicht selten auch in Häusern, Mauerspalten, sowie terrassierten Weinbergen und Edelkastanienkulturen zu finden.
Das ursprüngliche, natürliche Verbreitungsgebiet befindet sich in den gebirsartigen Hügelketten in den italienischen Regionen Toskana und Lazio.
Haltung im Terrarium
Terrarium:
Die paarweise Haltung ist problemlos in Terrarien ab 20x20x20cm möglich. Ich nutze für das Grundmaß ein Exoterra-Terrarium und habe statt eines Schloßes eine Schraube zur Sicherung der Tür eingesetzt. Beim frischen Einzug der Tiere hatte ich nicht auf dem Schirm welch enorme Ausbruchkünstler diese Skorpione sind und fand sie plötzlich unter dem Wärmespot meiner Jungferngeckos wieder. Seitdem ich die Schrauben verwende, können die Skorpione nicht mehr entfliehen. Ich halte aktuell in der Konstellation 1.1 und 0.1 auf getrennten 20x20x20cm. Somit habe ich immer die Möglichkeit ein trächtiges Weibchen zu separieren. Die Muttertiere ziehen sich nach der Paarung zurück.
Temperatur & Luftfeuchtigkeit:
Die Tiere bevorzugen in der Natur warme Lebensräume und brauchen einen Tag-Nacht-Rhythmus. Somit komme ich tagsüber in meinem Terrarienkeller auf 24-29°C je nach Jahreszeit. Auch im natürlichen Verbreitungsgebiet gibt es eine entsprechende Winterruhe. Nachts schwankt die Temperatur zwischen 15-20°C. Die Luftfeuchtigkeit sollte konstant zwischen 50-60% liegen. Dies gelingt dadurch, dass man 1-3 pro Woche sprüht.
Einrichtung des Terrariums:
Die Inneneinrichtung habe ich so gewählt, dass ich lehmartigen Boden, Steine und Wurzelstücke oder Baumrinde verwendet habe um ausreichend Verstecke zu gewährleisten.
Technik:
Eine Energiesparlampe aus dem Baumarkt, erzeugt tageslichtähnliches Licht und gibt ausreichend zusätzliche Wärme ab. Das ist bei mir wichtig, da die Tiere im Keller stehen.
Fütterung:
Gefüttert wird alles was der Skorpion überwältigen kann: Heimchen, Grillen, mittlere Heuschrecken, Kellerasseln und Fliegenmaden sind ein gern gesehener Snack.
Aufzucht
Trächtigkeit:
Die Trächtigkeit des Weibchens ist nach ein paar Wochen zu erkennen, wenn sie nämlich deutlich dicker wird.
Aufzucht der Jungtiere:
Nachdem die 15-30 Jungtiere zur Welt gekommen sind, sammeln sie sich bei ihrer Mutter auf dem Rücken. Erst wenn sie eigenständig im Terrarium umherlaufen sollten sie getrennt in kleinen Heimchendosen großgezogen werden. Die Aufzucht der jungen Skorpione ist etwas anspruchsvoll.
Es darf nicht zu feucht und nicht zu trocken sein und als Futter sollten in den ersten Wochen nur Drosophila und vorsichtig abgewogen, Mikroheimchen oder kleine Kellerasseln gefüttert werden. Die kleinen Skorpione legen nicht nur Kannibalismus an den Tag, sondern sind auch sehr anfällig nach der Häutung. Bei mir stehen die Heimchendose mit den Nachkommen sehr warm, da ich nach den ersten Wochen das Wachstum und die Häutungen vermisst hatte, ging es recht zügig in die i3-Haut als ich sie wärmer platziert habe.
Im Schnitt finden die Häutungsintervalle wie folgt statt:
instar2: nach 9 Tagen, instar3: nach 60 Tagen, instar4: nach 90-130 Tagen
instar5: nach 165 Tagen, instar6 (adult): nach 200 Tagen