Uroplatus Phantasticus
Satanic Leaftailedgecko / Gespenst-Blattschwanzgecko
Artbeschreibung
Diese Brookesia-Art wird bis zu 9,5 cm groß und ist eher beige-hellbraun gefärbt. An den Körperseiten befinden sich 9-10 dornartige Schuppen, die in einem sehr auffälligen Hüftschild enden. Der Fortsatz über den Augen ist eher rund und wenig ausgeprägt. Der Nasen-Mund-Bereich ist etwas länger als bei anderen Brookesen. Manche Tiere haben einen dunklen Strich, der vom hinteren Rücken bis zum Hüftschild reicht.
Die Männchen erkennt man vor allem an der verdickten Schwanzwurzel.
Vorkommen & Lebensraum
Uroplatus Phantasticus besiedelt die Wälder im Hochland von Ost bis Südost-Madagaskar. Das Verbreitungsgebiet verläuft im Osten von Ankeniheny-Zamahena bis ins Andringitra-Gebirge im Süden.
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​Besonders in den Nationalparks Ranomafana und Andasibe-Mantadia ist er oft eingerollt im Geäst auf etwa 100cm Höhe zu finden. Tagsüber schlafen sie, ein Blatt imitierend. In der Dämmerung werden sie aktiv und krabbeln, klettern und springen durch Büsche und Bäume. Den Boden suchen nur die Weibchen zur Eiablage auf.
Haltung im Terrarium
Terrarium:
Ich halte ein Paar in einem ExoTerra-Terrarium mit der Grundfläche von 45x60x90cm (TxBxH). Das Weibchen sollten bei der Vergesellschaftung am besten 1 1/2 Jahre alt sein. Eine Glastür wurde durch eine selbstgebaute Gazetür eingetauscht. Eine Anleitung dazu findest Du im Blog.
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Temperatur & Luftfeuchtigkeit:
Die Terrarien stehen bei mir im Keller. Die Temperaturen sollten tagsüber 24-28°C und nachts ca. 18°C sein. Die Beleuchtungsdauer ist bei mir 12 Stunden. Nur ab November/Dezember wird der Südwinter simuliert und die Beleuchtungsdauer für 4 Wochen auf 8 Stunden reduziert. Dann sind die Höchsttemperaturen bei 22°C und nachts sinkt sie bis auf 15°C ab. Für eine konstant hohe Luftfeuchtigkeit sprühe ich morgens ein bisschen und abends einmal kräftig durch.
Einrichtung des Terrariums:
Der Bodengrund besteht aus einem Tonkugelgrund, über den ich ein dünnes Flies gelegt habe, damit sie sich mit dem darüberliegenden Blumenerde/Sand-Gemisch nicht vermischen. Beklebt sind die Außenwände mit Naturkork und bepflanzt habe ich mit Dieffenbachia, einer Palme, sowie einem Mini-Fensterblatt. Dazwischen habe ich Äste mit Aquarium-Silikon verklebt um möglichst viele Klettermöglichkeiten und Verstecke zu bieten. Der Bodengrund wird von mir mit Falllaub meiner Terrarien bedeckt. Als Bodenpolizei nutze ich kubanische, Panda- und kleine weiße Asseln, sowie Springschwänze. Natürliche fallen diese auch mal den Räubern zum Opfer.
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Technik:
Die Beleuchtung habe ich so ausgerichtet, dass tagsüber eine Arcadia JungleDawn und 2x T5-Röhren leuchten. Nachts habe ich keine Beleuchtung im Einsatz. Nur eine Rot-LED-Lampe, die ich zur Beobachtung anschalte. Diese stören die Tiere offenbar nicht.
Fütterung:
Die Fütterung findet 3x pro Woche, möglichst abwechslungsreich, bestehend aus Heimchen, Grillen, Heuschrecken, Fliegen und Schaben, statt. Jede 2. Fütterung suplementiere ich mit Repashy bestehend aus Vitaminen und Calcium. Da ich meine Futtertiere ebenfalls mit Möhren, Früchten und Salaten versorge, reicht dies aus. Zusätzlich bekomme ich hin und wieder Achatschneckeneier aus denen kleine Schnecken schlüpfen. Diese werden gerne von den Weibchen angenommen, da sie damit ihren Calcium- und Kalkhaushalt regulieren für die Eiablage.
Inkubation & Aufzucht
Trächtigkeit:
Die Weibchen legen ab Frühling mehrfach, in der Regel 2 Eier. Diese werden meist unter dem Laub zwischen dem Moos abgelegt. Die Eier sollten sofort aus dem Terrarium entnommen werden. Die besten Ergebnisse haben wir mit trockenem Vermiculite in Flaschenschraubverschlüssen auf feuchtem Vermiculite gemacht. Die Inkubationstemperatur haben wir mit Schwankungen am Tag und in der Nacht bei 18-24°C gehalten. Zimmertemperatur ist also ausreichend. Nach etwa 3 Monaten schlüpfen dann die Tiere.​​​
Aufzucht der Jungtiere:
Die Aufzucht der Jungtiere funktioniert sehr einfach. Ich setze sie meist in die Terrarien meiner Erdchamäleons. Sie kommen sich nicht in die Quere, da die Uroplaten tagsüber meist im oberen 1/3 des Terrariums schlafen und die Chamäleons im unteren 1/3 unterwegs sind. Die Fütterung funktioniert sehr gut mit Microheimchen und Drosophila.